Im Spiegel der Presse
Amateurtheater Ochsenhausen e.V.

 

Es prallen Welten aufeinander

Schwäbische Zeitung 22.06.2013 von Michael Hänssle

In zwölf Tagen ist Dracula-Premiere auf dem Ochsenhauser Klosterhof

OCHSENHAUSEN - Zwölf Tage sind es noch bis zur Premiere des Freilichtspiels "Dracula" des Amateurtheaters Ochsenhausen im Klosterhof. Günther Treptow hat Bram Stokers weltbekannten Roman zu einer neuen Bühnenfassung umgearbeitet. Wie lange der Vorlauf insgesamt gewesen ist, erläutern die beiden Regisseure des Ochsenhauser ATOProjekts, Günther Treptow und Birgit Schuck, im SZ-Gespräch mit Michael Hänssle.

Herr Treptow, Sie haben sich für eine Aufbereitung als Schauspiel entschieden und das Stück selbst umgeschrieben. War das Neuland für Sie?
Ja, es ist meine allererste Autorentätigkeit. Wir haben beide das Buch von Bram Stoker gelesen und uns durchverschiedene weitere Vorlagen gewühlt und uns auch die beiden bekanntesten Filmversionen von Francis Coppola und Roman Polanski angesehen. Letztendlich wollten wir beide jedoch unseren eigenen, facetten-reichen Dracula-Stoff entwickeln, die Geschichte, wie er als ursprünglich gläubiger Christ zum Fürst der Finsternis wurde, zwischen den Polen Aberglaube und Realität.

Wann war's fertig?
Im April. Beim Schreiben ging es mir zuvor nicht anders wie den meisten Kollegen. Immer wieder wurde Niedergeschriebenes infrage gestellt, Passagen gestrichen und Neues hinzugefügt, ausgerichtet an den Möglichkeiten des ATO-Ensembles. Das geht bis zur Probearbeit. Immer noch fließen zusätzliche Momente im Ringen um die ansprechende Freilichtdramaturgie ein. Auch bei diesem Stoff aus einer anderen Welt kommen komödiantische Elemente nicht zu kurz.

Wann begann die Arbeit?
Seit August letzten Jahres und es bescherte mir ein dreiviertel Jahr der intensiven Auseinandersetzung mit der Legende des rumänischen Fürsten. Das Besondere: Wir beide entwickeln das Stück in einer echten Teamarbeit. Der Handlungsstrang entwickelte sich in unseren beiden Köpfen mit enorm vielen Übereinstimmungen. Besonders schön, dass auch die Episodenfiguren dahin gebracht werden, dass sie sich selbst einbringen und adäquat darstellen, wie hier rund um das Karpatenschloss in Transsylvanien Welten aufeinanderprallen.

Der Wiener Regisseur Günther Treptow in Beiß-Pose mit seiner Eislinger Kollegin, der Co-Regisseurin Birgit Schuck. Ihre Dracula-Produktion mit dem Amateurtheater Ochsenhausen hat in zwölf Tagen Premiere im Klosterhof der Rottumstadt.           SZ-Foto: Hänssle


Was ist Ihre Aufgabe, Frau Schuck?
Eigentlich ist es eine echte Teamarbeit. Ich unterstütze Günther Treptow in der Regiearbeit, sorge mich um Kostüme und die Maske, erarbeite die Tanzeinlagen. Kurz: Alles was anfällt, vom Bühnenbild bis zu den Geräuschen.

Eine Besonderheit scheint die Darbietung des Panflötenspielers Wolfgang Ernst aus Biberach. Was ist ganz genau sein Part?
Der Musiker kennt die Geschichte aus dem effeff und thematisiert sie kongenial, ist besonders zuhause in der rumänischen Folklore, steht mit seinem Spiel gewissermaßen über dem Geschehen und sorgt für hinreißend gespielte mystische Momente.

 


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