Im Spiegel der Presse
Amateurtheater Ochsenhausen e.V.

 

"Diesen Sommer ist Grusel angesagt!"

Biberacher Veranstaltungskalender Mai 2013


Mina (Carola Mayer) und Lucy (Lilli Ruopp) sind entsetzt: Swales (Otto Angele) berichtet von schaurigen Vorgängen. Foto:Reiff

Spätestens im Juli wird sich der unschuldige Ochsenhauser Kirchplatz in einen Ort des Grauens verwandeln. Dafür sorgt derzeit das Amateurtheater Ochsenhausen (ATO), das Bram Stokers berühmten Gruselklassiker "Dracula" als Schauspiel auf die Bühne seines Freilichttheaters bringt. Wir haben die Truppe bei den Proben besucht und mit dem Vorsitzenden Boris Kappler gesprochen.

"Von einem, der auszog, das Gruseln zu lernen", ist der Titel eines berühmten Märchens. In diesem Sommer, beim Amateurtheater in Ochsenhausen, hätte dessen Held das Gruseln lernen können. Das ATO hat den berühmten Klassiker der schwarzen Literatur von Bram Stoker aus dem Jahr 1897 zu einem Schauspiel umgearbeitet. Stoker hat erstmals das alte Motiv des "Untoten", des "Wiedergängers" mit den sagenhaften, vor allem auf dem Balkan verbreiteten Berichten über den historisch verbürgten Vojewoden Vlad "der Pfähler", der in der Walachei lebte, verknüpft und damit eine neue fiktive Wissenschaft, die "Vampirologie", begründet. Der in Ochsenhausen bereits bekannte Günther Treptow, der auch in der kommenden Spielsaison die Regie führt, hat Brokers Roman zu einer neuen Bühnenfassung umgearbeitet. Seine Version orientiert sich einerseits sehr eng an dem Text des Romans, behält aber gleichzeitig die Möglichkeiten des Ochsenhauser Ensembles im Auge. Sie ist den Schauspielern auf den Leib geschrieben. Und so entfaltet sich denn die Handlung von Transsylvanien bis nach London und dann wieder zurück zum großen Showdown auf Draculas Karpatenschloss. Graf Dracula (Oliver Falk), seit mehr als 400 Jahren ein "Untoter", der seinen Sarg nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang verlassen kann und kein Spiegelbild und keinen Schatten hat, bittet den jungen englischen Rechtsanwalt Jonathan Harker (Christian Ruess) zu sich nach Transsylvanien, um mit ihm über den Ankauf einiger Immobilien in England zu verhandeln. Dort, im düsteren Karpatenschloss, beobachtet der junge Brite mit wachsendem Entsetzen die unheimlichen und gräßlichen Vorgänge rund um diesen Fürsten der Finsternis, dem Herrn der Vampire.

"Diesen Sommer ist Grusel angesagt!", kündigt Boris Kappler an und verspricht den Besuchern ein Theaterspiel, das bewegt, berührt und den Zuschauer für wenige Stunden in eine andere Wirklichkeit entführt. "Die komödiantischen Elemente kommen auch nicht zu kurz!" Die beiden Vorsitzenden des ATO, Oliver Falk und Boris Kappler, die als Koregis-seure fungieren, sind sich aber einig: "Ein Kinderstück ist dies natürlich keines!"Freitags wird im Untergeschoss des Sportheims, der Heimat des

ATO, geprobt und dabei zeigt sich das recht junge Ensemble in bester Stimmung, wenn auch, natürlich, noch nicht allzu textsicher. Boris Kappler, der im Stück den Paramediziner und mit allen Wassern gewaschenen Okkultisten und Vampirologen Professor van Helsing spielt, leitet normalerweise zusammen mit Oliver Falk die Proben.

Begonnen haben die Proben bereits im November, zum Einstieg mit "Intensivproben" unter der Leitung der beiden Theater-Profis Günther Treptow und Birgit Schuck. "In den Intensivproben, die etwa alle vier Wochen stattfinden, wird unser Ensemble so richtig geschliffen", lacht Boris Kappler. Gespielt wird in dieser Spielzeit auf der Nordseite des Kirchplatzes; das Publikum hat den Fürstenbau im Rücken. Ein Glücksfall: Von Theaterfreunden in Gernsbach/Baden, die Dracula vor einigen Jahren in einer anderen Version gespielt haben, konnten die Kulissen des Vampirschlosses übernommen werden. Die Anlage mit den Headsets sei zwar sehr teuer, sagt Boris Kappler, sei aber im Interesse des Publikums unverzichtbar. Bei der Musik hat man sich besonders Mühe gegeben, wo immer möglich, wird sie live gespielt. Dies sei besonders wichtig bei der Panflöte; dieser Musiker sei besonders zuhause in rumänischer Folklore und sorge sehr authentisch für besonders mystische Stimmungen, betont der Chef.

Der Vorverkauf beginnt ab 1. Mai im Internet und ab 1. Juni am Freitagmorgen im Rathaus Ochsenhausen und zwei Busse der Firma Ertl mit Dracula-Motiv sind auch schon unterwegs auf den Straßen. In der letzten Spielsaison hat die Truppe des ATO die Tücken des Wetters, denen ein Freilichttheater ausgesetzt ist, voll hinnehmen müssen und nach der Abrechnung ergab sich leider ein Defizit. Dennoch sind die Eintrittspreise nicht erhöht worden, stattdessen konnten neue Sponsoren gewonnen werden. Die Überdachung der Sitzplätze, an die kurzzeitig gedacht worden war, war allerdings nicht finanzierbar. Und nun, sozusagen in den Startlöchern, hoffen die Verantwortlichen des ATO auf die Gunst des Publikums und darauf, dass ihre Mühen durch großen Besucherandrang belohnt werden.

hjr

Vorverkauf
ab 1. Mai im Internet:
   www.freilichttheater-ochsenhausen.de
ab 1.Juni am Freitagmorgen im Rathaus
Der Eintrittspreis auf allen Plätzen beträgt 17 Euro, Schüler und Studenten 14 Euro. Gruppenermäßigung ab 20 Personen

Letzte Änderung der Seite am 30.11.2019
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